Wird der 30. November 2022 als der Tag in Erinnerung bleiben, der das Schreiben von Inhalten, wie wir es kennen, für immer verändert hat?
An diesem Tag ging ChatGPT an den Start. Seitdem haben Hunderte von KI-gestützten Texterstellungstools, Schreibassistenten und Apps zur Inhaltserstellung das Internet überflutet.
Das Ziel? Textern, Marketern und SEO-Fachleuten dabei zu helfen, Inhalte schneller, einfacher und effizienter zu erstellen.
Während einige dieser Tools sehr nützlich sein können, um Ideen zu sammeln, die Grundstruktur eines Artikels zu entwickeln oder einprägsame Überschriften zu generieren, kann das eigentliche Schreiben knifflig sein.
In ihrem derzeitigen Zustand sind reine KI-Inhalte alles andere als perfekt. Auch wenn sie manchmal gut geschrieben und professionell wirken, können sie trotzdem irreführend, irrelevant oder einfach nur falsch sein (man spricht auch von Halluzinationen). Außerdem kann der Content von den Suchmaschinen abgestraft werden und dein SERP-Ranking negativ beeinflussen.
Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Schreibwerkzeugen wird es für Content-Marketer und SEO-Experten entscheidend sein, ihre Inhalte zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie authentisch, vertrauenswürdig und frei von Plagiaten sind.
Was ist die Erkennnung von KI-generierten Inhalten?
Kurz: Die Erkennung von KI-Inhalten ist ein Prozess, der eine Kombination aus maschinellem Lernen und Techniken zur Verarbeitung natürlicher Sprache verwendet, um herauszufinden, ob der Text von einem Menschen geschrieben oder von einer KI generiert wurde.
Tools, die diesen Prozess nutzen, werden "KI-Inhaltsdetektoren" oder "KI-Detektoren" genannt und auf großen Datensätzen mit von Menschen und Maschinen geschriebenen Inhalten trainiert, um Muster in jeder Art von Texten zu erkennen.
Wie machen sie das?
Durch die Analyse von zwei Hauptmerkmalen des Textes: Perplexity und Burstiness.
Mit anderen Worten: wie vorhersehbar oder unvorhersehbar es für den Leser klingt und wie abwechslungsreich oder gleichartig die Sätze sind.
Wenn du schon einmal ChatGPT oder andere große Sprachmodelle für das Schreiben ausprobiert hast – vor allem für lange Texte – wirst du feststellen, dass KI-Texte in der Regel vorhersehbarer und allgemeiner sind, wenn es um die Wortwahl geht. Das Gleiche gilt für die Satzstruktur. KI-Schreibprogramme produzieren in der Regel Sätze von ähnlicher Länge mit einer recht gebräuchlichen Struktur.
Menschliche Texte hingegen sind dynamischer, weniger vorhersehbar und greifen auf einen reicheren Wortschatz zurück. Außerdem ist es recht wahrscheinlich, dass sie mehr Tippfehler enthalten als von einer KI geschriebene Inhalte. Menschliches Versagen, richtig?
Was ist Plagiatserkennung? Und gelten KI-Inhalte als Plagiat?
Im Gegensatz zur KI-Erkennung, die noch relativ neu ist und sich weiterentwickelt, gibt es die Plagiatserkennung schon etwas länger.
Als Reaktion auf die zunehmenden Plagiatsfälle in der akademischen Welt vergleichen Plagiatsprüfungs-Tools Texte mit großen Datenbanken von bestehenden Webinhalten sowie mit Forschungsarbeiten, Magazinen, Zeitschriften und Publikationen, um festzustellen, ob es Übereinstimmungen gibt.
Anstatt nach vorhersehbaren Mustern in Wörtern oder Satzstrukturen zu suchen, wie es Tools zur KI-Erkennung es machen, suchen Plagiatsprüfer nach exakten oder manchmal unscharfen Übereinstimmungen in Schlüsselwörtern, Phrasen und ganzen Sätzen.
Die meisten Plagiatsprüfer funktionieren ähnlich. Ihre Ergebnisse können allerdings je nach den Datenbanken, auf die sie Zugriff haben, variieren.
Seit der Veröffentlichung von ChatGPT ist die Plagiatsprüfung noch bedeutsamer geworden. KI-generierte Inhalte gelten zwar technisch gesehen nicht als Plagiate, weil sie keine Sätze oder Textabschnitte Wort für Wort kopieren. Aber sie können die Inhalte, auf die sie trainiert wurden, umschreiben. Und in solchen Fällen kann ein Plagiatsprüfer diesen Text ebenfalls als Plagiat kennzeichnen.
So erkennst du Plagiate und KI-generierte Inhalte
Wie können wir also erkennen, welche Art von Material wir vor uns haben?
Wenn du zum Beispiel mit externen Autoren für deinen Unternehmensblog zusammenarbeitest – woher weißt du dann, ob die von ihnen verfassten Inhalte originär sind?
Der naheliegende Weg ist, Plagiatsprüfer und Software zur KI-Erkennung die Arbeit erledigen zu lassen. Besonders für KI gibt es aber noch eine weitere Möglichkeit: Suche nach sogenannten "KI-ähnlichen" Eigenschaften.
Zu den häufigsten Anzeichen für KI-generierte Inhalte gehören:
- Falsche und überholte Informationen
- Mangel an Tiefe und Persönlichkeit
- Sich wiederholende Sprache
Falsche und überholte Informationen
Auch wenn KI-Texte gut geschrieben wirken können: Du solltest immer prüfen, wie korrekt die Informationen tatsächlich sind. Da die meisten Bots auf begrenzten Datensätzen trainiert werden (in Bezug auf Zeit, Form und Quelle), haben sie möglicherweise keinen Zugriff auf die neuesten und vollständigsten Informationen.
Mangel an Tiefe und Persönlichkeit
Da KI-Tools nicht wirklich schreiben, sondern Text auf der Grundlage von Mustern in ihren Trainingsdaten generieren, "verstehen" sie – anders als Menschen – nicht, worüber sie schreiben. Das führt zu sehr oberflächlichen Antworten sowie einem Mangel an kritischem Denken und tiefgründiger Themenanalyse.
Sie haben auch keine Persönlichkeit. Daher haben die meisten KI-generierten Texte keine persönliche Note. Sie können roboterhaft und emotionslos klingen.
Im Gegensatz zu einem KI-Tool kann ein Journalist oder Werbetexter echte Gespräche mit Fachexperten auf dem Gebiet führen, über das er schreibt. Diese Art von Gesprächen führt zu einem tieferen Verständnis, interessanten Geschichten und nachvollziehbaren Ansichten. Dies ist so mit einer KI kaum zu erreichen.
Sich wiederholende Sprache
Ein weiteres häufiges Merkmal von KI ist, dass immer wieder dieselben Wörter oder Sätze verwendet werden.
Dies kann daran liegen, dass im Prompt ein bestimmtes Keyword verwendet wird, das die KI dann Wort für Wort wiederholt. Der KI kann auch Kontext fehlen oder sie hat nur begrenzte und sich wiederholende Trainingsinformationen enthalten.
KI-Modelle sind außerdem so konzipiert, dass sie im Allgemeinen vorsichtig und neutral sind. Deshalb greifen sie eventuell auf konservativere Sprachmuster zurück, die manchmal sich wiederholend wirken können.
Die besten Tools zur Erkennung von KI-Inhalten und Plagiaten für Content-Marketer
Die andere Möglichkeit, KI-Sprache und Plagiate zu erkennen, sind spezielle Erkennungsprogramme. Diese sind zwar nicht hundertprozentig genau. Aber sie können sehr hilfreich sein, wenn deine Fähigkeiten zur Erkennung von KI und Plagiaten nicht auf der Höhe der Zeit sind. Bei wem von uns sind sie das schon?
Plagiarism Checker von The Apps Cloud
Wenn du bereits ein Konto bei Semrush hast und nach einem Detektor für deine Schreibprojekte suchst, der sowohl KI-generierte Inhalte als auch Plagiate erkennen kann, dann ist der Plagiarism Checker von The Apps Cloud genau das Richtige für dich.
Der Plagiarism Checker wurde speziell für das Semrush App Center entwickelt. Er ist sehr praktisch, wenn du einen Text schnell auf Plagiate, KI-generierte Elemente und Lesbarkeit überprüfen musst.
Dieses kostenlose Tool unterstützt die Plagiatsprüfung in 34 verschiedenen Sprachen. Die Erkennung von KI-generierten Inhalten ist nur auf Englisch verfügbar.
Es ermöglicht dir, Texte mit einer Länge von bis zu 6.000 Zeichen zu prüfen, und erstellt einen detaillierten Bericht, der den Prozentsatz der KI-generierten und plagiierten Inhalte sowie grammatikalische Probleme aufzeigt.
Um loszulegen, musst du ein kostenloses Semrush-Konto erstellen und dann die App des Plagiarism Checker aus dem App Center laden. Anschließend brauchst du nur noch den Text zu kopieren und einzufügen, um deine Untersuchung zu starten.
Copyleaks
Laut einer aktuellen Studie von Forschern der Cornwell University wurde Copyleaks als der genaueste KI-Inhaltsdetektor mit einer Genauigkeit von 99,1 % und einer vollständigen Modellabdeckung, die GPT-4 und Bard einschließt, anerkannt.
Copyleaks wurde 2015 gegründet und hat Millionen von Nutzern, darunter führende Bildungseinrichtungen und Großunternehmen.
Die (kostenlose) Basisversion des KI-Detektors ist direkt über die Website des Anbieters erhältlich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Erweiterte Funktionen, wie z. B. mehr unterstützte Sprachen, priorisierte Erkennung und schnellere Verarbeitung, sind jedoch nur im Abonnement erhältlich.
Die Plagiatserkennung ist ein eigenständiges Produkt und unterstützt das Scannen von regulären Textdateien, URLs und Quellcode auf künstlichen Text und Plagiate. Dabei werden Texte, Code und Websites untereinander verglichen sowie Texten aus Bildern extrahiert.
Der Preis für das Scannen von 100 Seiten oder 25.000 Wörtern beginnt bei $10,99 pro Monat.
Originality.ai
Originality.ai bezeichnet sich selbst als "den genauesten KI-Prüfer für Chat-GPT, Bard, Umformulierer und GPT-4" und behauptet, eine 99%ige Genauigkeit bei der Erkennung von KI-Inhalten zu haben. Das Tool wurde speziell für Content- und SEO-Experten entwickelt, die sicherstellen müssen, dass die von ihnen veröffentlichten Inhalte originär und plagiatsfrei sind.
Es gibt keine kostenlose oder werbefinanzierte Version des Tools, weil es Techniken zur Verarbeitung natürlicher Sprache verwendet, die deutlich mehr Rechenleistung erfordern. Im Gegensatz zu den meisten Tools zur Erkennung von KI-Inhalten scannt Originality.ai nicht nur ein einzelnes Dokument, sondern die gesamte Website und hat keine Zeichenbegrenzung.
Eine der bemerkenswertesten Eigenschaften dieses Tools ist, dass es nicht nur Plagiate und künstlich generierte Texte erkennt, sondern auch umformulierte Plagiate, d. h. es kann erkennen, ob der Inhalt paraphrasiert wurde oder nicht.
Das Basispaket für Originality.ai beginnt bei $14,95 pro Monat und bietet Zugang zu allen Funktionen des Tools – auch zu zukünftigen. Begrenzter Zugang ist gegen eine einmalige Zahlung von $30 möglich.
Prüfe KI-Inhalte zuverlässig
Da immer mehr Unternehmen ihre Marketing-Toolkits mit KI-Schreibwerkzeugen ausstatten, werden das Korrekturlesen und die Überprüfung auf Plagiate und KI-typische Sprache in den mit diesen Tools erstellten Inhalten zur Norm.
Auch wenn KI-generierte Inhalte immer besser werden und menschenähnlicher klingen, brauchen sie trotzdem unsere Aufmerksamkeit. Nur so lässt sich sicherzustellen, dass der endgültige Entwurf originell und vertrauenswürdig ist und die persönliche Note hat, die eine Geschichte zu etwas Besonderem macht.